1986 Bern, München, Wien, Rott

Als ich das Buch lange Jahre nach dem Tod meiner Mutter im Bücherschrank meines Vaters aufstöberte, erhellte sich etwas in mir.
Das Buch hatte meiner Mutter gehört. Fr. Nordhausen stand auf der ersten Seite. Mit Bleistift geschrieben.

Das Wunderbare entdecken

„Die großen Physiker unseres Jahrhunders über ihre Begegnungen mit dem Wunderbaren.“ Ich ahnte, was meine Mutter in diesem Buch gesucht hatte. Ich fand an jenem Tag Puzzleteile meiner Biografie – die Liebe zur Philosophie, zu Forschung und eine Verbindung zu meiner Mutter. Es ist eine lange Geschichte der Unterdrückung von Neugierde und Wissensdurst, von Kreativität und Künstlerschaft und dem Weg von Frauen, die nicht gesehen werden … und sich nicht zeigen.

Meine Mutter hat dieses Buch 1986 gekauft. Ich war 23, sie 44. Ich fühlte mich frei und entdeckte die Welt. Meine Mutter war verheiratet und suchte das Wunderbare. Sie versuchte ihrem unruhigen Geist Nahrung zu verschaffen und Gedankenwelten in Verbindung zu bringen.

Hans Peter Dürr sollte mir noch öfter über den Weg laufen. Während ich die Übergänge zwischen Kunst, Kultur und Bildung absuchte nach Möglichkeiten die Grenzen zu überschreiten um das Ganze zu erkennen und dabei mir selber bewusst zu werden.

Die andere Hälfte des Himmels

Und um keine halben Sachen zu machen, gibt es hier eine Liste von Physikerinnen bei Wikipedia. Es sind rund 220 Physikerinnen. Ich kenne genau einen Namen. Es ist nicht mein Fachgebiet. Aber Physiker könnte ich wahrscheinlich aus dem Stehgreif mindestens 20 benennen…