Es gibt Momente im Leben, die einen erweiterten Zugang zur Welt und unserem Sein darin erfordern. Vor nicht allzu langer Zeit wurden Priester und Pfarrer*innen gerufen, um schwierige Lebensphasen und -situationen zu meistern.
Medien
Medien, Schaman*innen, Weise oder Heiler*innen sind auch solche Mittler*innen. Sie sprechen eher wie die Kunst Sprachen ohne viele Worte und leisten Übersetzungsarbeit, die wir gut brauchen könn(t)en in unserer vernunftfokussierten Welt.
Mein Thema ist noch immer die Kunst, die uns Wege aus dem Alltag zeigen kann, hinein in unser kulturelles Geprägt- und Gehaltensein – Raum und Zeit und uns darin verbindend. Die Künstler*innen und Kreativen sind vielleicht die Schaman*innen unserer Zeit, die es uns leichter machen den Anfang mit dem Ende allen Lebens in Zusammenhang zu bringen. In Formen, Farben und Schönheit.
Leben zwischen Anfang & Ende
Die sich überlagernden Bilder des virturivianischen Menschen von Leonardo da Vinci als weltweites Symbol von Symmetrie, Schönheit und Körperbewusstsein und der Blume des Lebens als Ornament einer Heiligen Geometrie, die eine kosmische Ordnung widerspiegelt, vermitteln mir seit 2016 Energie und Zuversicht. 2016 hat unser Sohn den Freitod gewählt und wir, die wir zurück geblieben sind, standen vor der scheinbar unlösbaren Aufgabe in diesem Leben irgendwann wieder Glück empfinden zu können und mutig den eigenen Lebensweg weiterzugehen.
In einer medialen Sitzung wurden mir damals diese beiden übereinanderliegenden Bilder geschenkt. Für mich leite ich aus dem entstehenden Gesamtbild das Bild meines Tätigkeitsbereiches als die Schnittmenge zwischen rationalem und künstlerischem Forschen und Wirken ab, das ich als Kulturagentin und Künstlerin – als Mensch – verwirkliche … mit den Herzenswünschen noch zu promovieren, wieder zu lehren und Lernen neu zu definieren.
Zwei Seiten
Diese Überlagerung zweier Bilder drückt perfekt die Schnittmenge zweier meiner Seiten aus – der Monika Nordhausen, die mehr im Verstand und als Anführerin in innovative Gefilde zu Hause ist und der Annikah de Soonmur, die das Kreative, das Intuitive, Spielerische und Mediale stärker in mein Leben bringt. Nur beide zusammen ergeben mich und in der Schnittmenge liegt meine Kraft als Visionärin, die einsteht für ihre Träume.
Die Kraft des Wandels
Es gibt eine große Gestaltungskraft, die in der bewussten Annahme und Integration des Todes geliebter Menschen in das eigene Leben verborgen sein kann. Ich glaube, wir können diese Kraft auch (Lebens)Liebe nennen. Wir schämen uns fast, wenn wir zugeben, dass der Tod eines geliebten Menschen unseren Weg entscheidend in eine positive Richtung lenken konnte. Aber genau dies kann geschehen, wenn wir, in der Trauer auf uns zurück geworfen, endlich Kopf, Herz und Hand in Verbindung bringen (müssen) und dann unseren inneren Wandlungsprozessen mutig Ausdruck verleihen. Und unser Potential weiter entfalten.
Vetruvianischer Mensch – bei Wikipedia
Blume des Lebens – bei Wikipedia
Wer Hilfe und Unterstützung sucht nach dem Tod eines Kindes oder des Bruders oder der Schwester findet hier eine Anlaufstelle:
VEID – Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e.V.